Sonsbeck, die Qualifikation ist geschafft
Nach nur einer Woche Pause ging es für uns am Sonntag zur Veranstaltung nach Sonsbeck. Dort wollten wir zwei Ziele erreichen. Zum einen wollten wir sehen, wo wir nach dem Umbau mit unserer Motorleistung im Vergleich zur deutschen Elite der 3,5 t Klasse stehen und wenn möglich sollte die Qualifikation für den Endlauf zur deutschen Meiterschaft in Schlechtenwegen eingefahren werden.
Aber zuerst ging es daran auf gutes Wetter zu hoffen, denn die Veranstaltung in Sonsbeck ist für ihr schlechtes Wetter bekannt. Aus diesem Grund haben die Veranstalter, das Trecker-Treck-Team-Sonsbeck, den Termin im letzten Jahr bereits um eine Woche nach hinten geschoben und im letzten Jahr ging die Rechnung auf, deshalb findet die Veranstaltung nun generell eine Woche später statt. Soviel vorab, in diesem Jahr strahlte die Sonne mit den Siegern auf dem Podium um die Wette und Regen war weit und breit nicht zu sehen. Wollen wir hoffen, dass das Veranstaltungsteam damit den Fluch der letzten Jahre gebrochen hat.
Am Samstag vor der Veranstaltung bereiteten wir den Traktor also für die lange Anreise vor. Da in Datteln alles heile geblieben war, hatten wir sofort alles auf dem Tieflader stehen lassen. Am Samstag machten wir dann nur eine kleine Inspektion und gönnten unserem Bloody Bones eine kurze Wäsche. Anschließend packten wir Werkzeuge und Kanisster usw. zusammen und stellten alles bereit für die Abreise. Am Sonntag mussten wir dann um 7 Uhr am Morgen nur anhängen die Spanngurte nachziehen und losfahren. Die erste Überraschung erlebten wir dann unterwegs, denn dort war die Straße die wir uns für die Fahrt ausgeguckt hatten kurz hinter Haltern am See vollgesperrt. Die ausgeschilderte Umleitung war für ein Gespann mit Traktor als Zugmaschine denkbar ungeeignet, denn über die Autobahn dürfen wir bekanntlich nicht fahren. Somit ging es mit Smartfone und Straßenatlas weiter. Das Ganze kostete uns dann einen Umweg von ca. 45 Minuten. Da wir aber recht zeitig losgefahren waren, kamen wir noch pünktlich zur Fahrerbesprechung auf dem Veranstaltungsgelände an.
Nach der Fahrerbesprechung machten wir uns dann zügig an das Abladen des Traktors. Alles verlief problemlos, auch die von uns nach dem Umbau etwas gefürchtete technische Abnahme des Traktors war kein Problem.
Wir hatten die Startnummer 2 und mussten uns somit relativ zügig auf den Start vorbereiten. Im Vorbereitungsraum hatten wir dann kurz die Gelegenheit die Konkurrenz zu sichten. Anwesend waren u.a. das Team Lindemann mit dem XXL Sportedition (IHC 1255), das Red Devil Team (IHC 1246), und Urs Sass mit seinem Blue Diesel (Ford 9600) somit waren die drei derzeit stärksten 3,5t Sportklasse Traktoren auf dem Gelände. Neben diesen waren noch insgesamt 3 andere 3,5 t Sporttraktoren gemeldet, die Uschi (IHC 1055), der Raging Green (Deutz 130 06) und der Running Wild (John Deere).
Den Auftakt machte der Raging Green, wie schon in Datteln ging der Deutz der Waffenschmiede Nerpont gut voran und legte eine Weite von 95,87 m vor. Dann waren wir an der Reihe, aufgrund der sehr schweren Bahn, überlegten wir ob wir ggf. einen kleineren Gang fahren sollten. Doch aufgrund der Leistungen der Vorwoche entschieden wir uns für die größere Übersetzung und diese Entscheidung war genau richtig, denn der Traktor ging mit erhobener Nase vom Start weg und fuhr wie an der Schnur gezogen richtung 100 m Marke. Am Ende bekam der Motor die Räder leider nicht mehr komplett rundgedreht und ging deutlich in die Knie. Der Bremswagen stand genau unter der Full Pull Fahne und auf der Anzeigetafel des Messwagens war die Bestätigung abzulesen, FUUULL Pull. Somit waren wir im Stechen, denn eines stand für uns außer Frage, die Favorieten würden nachlegen. Dem war dann auch so, der Ford schoss mit kreisenden Hinterrädern über die volle Distanz, ihm folgte der XXL Sportedition und auch der Red Devil. Leider Platze dem Red Devil der Ladeluftkühler, somit konnte dieser nicht mehr im Stechen antreten. Alle anderen Teilnehmer scheiterten knapp, oder mit technischen Problemen am Full Pull, die Uschi sogar nur mit 15 cm.
Nun ging es ins Stechen und wir mussten vorlegen. Wie schon im ersten Zug ging der Traktor sehr gut vom Start weg, leider zollte aber auch hier die schwere Bahn am Ende Tribut. Bei 94,10 m reichte die Motorleistung nicht mehr aus und der Bremswagen stoppte einen ansonsten sehr guten Zug. Es folgte der Ford, mit einem gigantischen Pull wuchtete er den Bremswagen auf eine Weite von 105,50 m. Nun gab es nur noch einen Starter, den XXL Sportedition. Der Traktor aus dem Hause Lindemann schoss auf eine Weite von 102,79 m und schob sich damit auf den zweiten Rang. Wir waren mit unserer Leistung und dem dritten Platz sehr zufrieden, denn damit hatten wir das Spritgeld für die weite Anreise herausbekommen und außerdem die Qualifikation für den Endlauf zur deutschen Meisterschaft in Schlechtenwegen geschafft. Somit müssen wir uns nun wohl um eine Mitfahrgelegenheit nach Hessen kümmern.
Ergebnisse 3,5t Sportklasse
1. Blue Diesel,Ford 9600 (FP / 105,50 m)
2. XXL Sportedition, IHC 1255 (FP / 102,79 m)
3. Bloody Bones, IHC 1246 (FP / 94,10 m)
4. Red Devil, IHC 1246 (FP / defekt)
5. Uschi, IHC 1255 (99,85 m/ 32,68 m)
6. Raging Green, Deutz 130 06 (95,87 m / 85,36 m)
7. Running Wild, John Deere (21,57 m / 41,44 m)
Nachdem wir den Traktor wieder aufgeladen hatten begaben wir uns an die Würstchenbude und schauten uns noch die 4,5t Sportklasse an. Anschließend machten wir uns glücklich auf die Heimreise.
Bilder von der Veranstaltung findet ihr hier pullingpics.de und hier janwerners.